Steuerbefreiung für E-Mobile: Die Luftnummer

[SuLa]

einer von uns sollte der Kanzlerin mal einen Tag seinen Ampera leihen...
vielleicht hilft das ja ;-)

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/steu ... 63436.html

Wenn der Bundestag das Jahressteuergesetz 2013 verabschiedet,
findet sich darin auch die Steuerbefreiung für Elektroautos.
Die Regierung erhofft sich davon wichtige Impulse,
daran zweifeln aber selbst strenggläubige E-Auto-Anhänger.
Es ist vor allem ein Beleg für erfolgreiche Lobby-Arbeit.

[wolf]

Ist mir aus dem Artikel noch nicht ganz klar geworden, was jetzt für den Ampera gilt.

[SuLa]

(ich denke schon, dass sich der Ampera hier einordnen lässt)
Der Gesetzentwurf redet von...

...der Nutzung von Elektro- und extern aufladbaren Hybridelektrofahrzeugen.

Elektrofahrzeuge sind Kraftfahrzeuge, die ausschließlich durch Elektromotoren angetrieben werden, die ganz oder überwiegend aus mechanischen oder elektrochemischen Energiespeichern gespeist werden.

http://www.bundesfinanzministerium.de/C ... onFile&v=4
(ab Seite 86 lesen.... oder nach "Dienstwagen" suchen)

Wenn sich der zu versteuernde Bruttopreis um 500€ je kWh Speicherkapazität verringert, stellt sich mir nur noch die Frage, ob beim Ampera 16 oder 10 kWh angesetzt werden können. Der Akku hat insgesamt 16 kWh und nur 10 werden aktiv genutzt.

[Martin]

Wenn ich das richtig verstanden habe profitieren nur firmen davon?!

[SuLa]

Genau Martin, deswegen passt der Titel „Die Luftnummer“ aus Sicht aller privaten E-Auto-Besitzer so treffend.

[zulu-man]

Die Dienstwagenregelung und insbesondere die PKW-Gestellung (also die Besteuerung der privaten Nutzung eines Dienstwagens) sind ein Geschenk an die deutsche Autoindustrie zum Nachteil des Staates (weniger Steuereinnahmen). Hinzu kommt der fehlende Anreiz ein kleineres Fahrzeug zu beschaffen, das die Umwelt weniger belastet.

Jetzt wird das Steuergeschenk erweitert, wonach pro kWh 500 EUR vom Bruttolistenpreis abgezogen werden (wichtig: Das gilt nur für die PKW-Gestellung, wenn ich die Meldungen richtig verstanden habe). Der Ampera könnte davon profitieren, aber die Gewinner sind eher andere deutsche Hersteller, deren Fahrzeuge mit fetten Benzinern, kleineren E-Motoren und Akkus mit paar kWh ausgestattet sind. Da deutsche Hybrid-Benziner in erster Linie für Asien und die USA (und ggf. Rußland) gedacht sind, wo Dieselfahrzeuge wenig gefragt sind, haben sie in Deutschland schweren Stand: Sie sind meist deutlich teurer als das entsprechende Dieselmodell, ohne dass es einen sinnvollen Spareffekt gibt, der den höheren Anschaffungspreis ausgleicht. Also bekommt die Autoindustrie ein Geschenk vom Staat, damit diese Pseude-Hybriden auch in Deutschland besser abgesetzt werden können.

[SuLa]

Hallo zulu-man
Bei dieser Steuerbefreiung für die private Nutzung eines betrieblichen Kraftfahrzeugs kann man eigentlich nur sagen:

Der gute Wille zählt auch.

Immerhin hat man erkannt, dass das teure an Elektroautos der Akku ist und diesen möchte man abhängig von der Größe steuervergünstigend anrechnen und somit einen Kaufanreiz für die Fuhrpark-Manager bieten.
Wenn man den Gesetzesentwurf aufmerksam liest erkennt man, dass Pseudo-Hybriden eben nicht gefördert werden sollen.
Nur die Fahrzeuge, welche den Akku über einen externen Stromanschluss laden können und überwiegen elektrisch fahren sind gemeint.
Ebenso werden Autos ausgeschlossen, bei denen der Akku nicht im Fahrzeugpreis enthalten ist.
Folglich haben Ampera und Volt hier zukünftig gute Karten was die Aufnahme in die Fuhrparks der Unternehmen anbetrifft.

Zum Trost kann man sagen, dass fast alle Unternehmen ihren Mitarbeitern einen Dienstwagen anbieten, wenn man bereit, ist auf einen Teil seines Bruttogehalts zu verzichten.
Grundsätzlich würde ich jedem davon abraten sich einen „Dienstwagen“ zu nehmen, wenn er diesen überwiegend privat nutzt. Das ganze wird nur dann interessant, wenn man mit seinem Gehalt schon über der Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung liegt.
Ansonsten bedeutet der Verzicht auf Bruttogehalt zugunsten des Autos eine niedrigere Rentenbeitragszahlung, was sich im Alter als unangenehm erweisen könnte.

Gruß
Joachim

[wolf]

Zu diesem Thema gab es im Sommer schonmal einen Thread viewtopic.php?f=2&t=679 . Hinsichtlich der Auswirkungen sollte man sich darüber im klaren sein, dass die private Nutzung des Ampera dann monatlich mit z.B. ca. 400 statt 480 Euo pro Monat angerechnet wir, bei einem Steuersatz von z.B. 35% macht das also 28 Euro im Monat aus. Glaube ich kaum, dass der Ampera deswegen häufiger "in die Fuhrparks" kommt, zumal die 28 Euro nur dem privaten Nutzer zu Gute kommen, der nur bei Freiberuflern etc. mit der Firma identisch ist.