Elektrisch heizen – geht das?
Veröffentlicht am 7. Februar 2012 by guentherfischer1
Was ist besser für ein Elektroauto: eine eingebaute Stand-Vorheizung oder ein simpler Heizlüfter? Wir haben es ausprobiert.
Schlechtes Wetter und bitterkalte Temperaturen setzen Elektroautos besonders zu. Die Heizung tut sich schwer, den Innenraum auf Temperatur zu bringen, und wenn die Scheiben beschlagen, müssen auch die Heckscheibenheizung und die Klimaautomatik helfen. Das kostet Leistung und reduziert die Elektroreichweite beträchtlich – mitunter um mehr als die Hälfte.
Mitsubishi bietet für sein Elektromodell i-MiEV deswegen ab sofort eine praktische Neuerung an: eine Stand-Vorheizung. Per Funkfernbedienung mit programmierbarer Zeitsteuerung lässt sie sich so einstellen, dass das Fahrzeug vor der Abfahrt bereits einigermaßen warm ist.
Natürlich braucht auch der i-MiEV dafür Strom. Der kommt in diesem Fall aber nicht aus der Batterie, sondern aus der Steckdose – das Heizen geht also nicht zu Lasten der Reichweite. Die Batterie sollte allerdings mindestens zu einem Viertel gefüllt sein, idealerweise sogar bereits voll geladen sein. Der Grund: Während der Heizphase wird das Aufladen der Batterie unterbrochen. Das Aufheizen dauert bis zu 30 Minuten und verbraucht etwa 1,5 kWh Strom.
Wie der ADAC Test ergab, ist diese Heizung allerdings nicht sehr effektiv. Auch könnte man mit 1,5 kWh Strom rund zehn Kilometer fahren. Heizversuche bei minus zehn Grad Celsius in der Klimakammer haben ergeben, dass das Fahrzeuginnere in den 30 Minuten Heizzeit gerade einmal knapp neun Grad erreicht (Mittelwert der Messpunkte des ADAC Heizungstests am Beifahrersitz). Aber das reicht immerhin aus, um das Fahrzeug zu enteisen und klamme Finger zu vermeiden.
Ein weiterer Versuch hat gezeigt, dass der Innenraum mit einem handelsüblichen Heizlüfter* (2000 Watt) deutlich schneller erwärmt werden kann. Der im Fußraum platzierte Heizer erwärmt die Luft schon nach rund sechs Minuten auf eine Temperatur von neun Grad, nach 30 Minuten hat es sogar deutlich über 20 Grad im Innenraum. Die verbrauchte elektrische Energie in dieser Zeit: 1 kWh.
Mitsubishi verwendet für seine Heizung eine Art elektrischen Tauchsieder, der Wasser erwärmt. Ein Wärmetauscher im Wagenboden entzieht dem Wasser wieder diese Wärme und gibt sie an den Innenraum ab. Das kalte Wasser wird wieder zurückgeführt.
Ein Luftdirektheizung wäre in diesem Fall zwar effektiver und würde deutlich schneller den Innenraum erwärmen, hat aber einen gravierenden Nachteil: Die erwärmte Luft ist nie geruchsfrei, weil immer Staubpartikel an den Heizdrähten verkokeln.
* Aus Sicherheitsgründen sollte dieser nicht ohne Aufsicht betrieben werden. Der Handel bietet spezielle Lüfter für derartige Einsätze an.
Quelle: http://adacemobility.wordpress.com/2012 ... -geht-das/
Die Lösung liegt doch so nahe, Benzin ist an Bord, warum keine Standheizung damit betreiben.