Opel Ampera & Chevrolet Volt Forum

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Ingenieure und Programmierer,


vielen Dank für Ihren Hinweis auf die mögliche Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung, wenn man den Opel Ampera längere Zeit unbeaufsichtigt eingeschaltet stehen lässt.
Vielen Dank auch für den Hinweis, dass es dafür, nur eine vergleichsweise kurze Zeit nach den beiden Vorfällen (zumindest sind mir zwei Vorfälle bekannt) in den USA, ein Software-Update gibt.

Aber um meine Meinung über das Update kurz und prägnant auszudrücken:
Dieses „US-Amerikaner kann sein Auto nicht einmal korrekt in der Garage abstellen“-Update kommt mir nicht aufs Fahrzeug.

Sie fragen sich jetzt vielleicht: Warum?
Ganz einfach, ich beziehe mich auf Ihr Anschreiben: Ich möchte nämlich ebenfalls, dass mir der Ampera auch zukünftig zu meiner Zufriedenheit zur Verfügung steht. Und auch zur Zufriedenheit meiner Nachbarn.

Apropos Nachbarn … ich hätte da ein paar Vorschläge für einige Software-Updates:

1. Das Hupen, das ertönt, wenn man das Ladekabel ansteckt (1-4 Mal, je nach Lademodus-Einstellung), gegen das Zirpen des Spannungsausfallalarms austauschen.
   Für gewöhnlich steht man direkt neben dem Fahrzeug, wenn man den Stecker einsteckt, da reicht ein leiseres Geräusch. Die Nachbarn danken es einem auch.
2. Das leise Zirpen des Spannungsausfallalarmes, den ich für gewöhnlich allerdings deaktiviert habe und nur zu speziellen Anlässen aktiviere, der könnte durch ein Hupen, wie es derzeit beim Anstecken des Ladekabels ertönt, ausgetauscht werden.
   Es ist mir bei diversen E-Fahrzeug-Treffen schon öfters passiert, dass ich den Spannungsausfallalarm nicht gehört habe, als die Sicherungen gefallen sind.
3. Dann der für mich wichtigste Punkt: Herabsetzen der Temperaturgrenze von derzeit festen -4°C auf feste -10°C, bei der der Verbrennungsmotor aus Temperaturgründen anspringt.
   Diese Änderung hat für mich sogar einen höheren Sicherheitsanspruch als das „US-Amerikaner kann sein Auto nicht einmal korrekt in der Garage abstellen“-Update, nämlich wegen des Vorklimatisierens in der Garage (in der es kalt wird, zu kalt) ohne angestecktes Ladekabel.
   Dass bei der -10°C-Einstellung die E-Reichweite ggf. etwas geringer ist, ist für mich unerheblich. Ich finde es viel blöder, wenn 10m vor dem Parkplatz des Öko-Ladens der Motor anspringt und man mit einer deutlich sichtbaren Abgaswolke dort in die Parklücke hinein rangiert, obwohl das Fahrzeug eigentlich den Charakter eines E-Fahrzeugs hat. Das ist manchen Leuten nur sehr schwer zu vermitteln.
4. Dafür, dass ich auch einer zertifizierten Ampera-Werkstatt sehr viel selbst erklären muss, was Sache ist – und wovon ich denke, dass die Werkstatt das selbst wissen müsste –, könnten Sie über eine kleine Wiedergutmachung nachdenken. Z.B. ein Kartenupdate für das Navigationssystem. Zur Zeit fahre ich gemäß Kartenmaterial bei uns am Ort immer erst mal querfeldein, dann durch den Rhein-Main-Kanal, dann über diverse Wiesen und Felder und endlich doch mal wieder auf der Straße. Zum Glück hat der Ampera noch kein e-Call.
   Die Werkstatt glaubt mir z.B. noch immer nicht, wie die Füllstandshöhe des Akku-Kühlmittels sein muss.
   Oder dass man, um Verkehrsschilder in der Nacht erkennen zu können, die Scheinwerfereinstellung auf die obere Toleranzgrenze und vielleicht sogar etwas drüber einstellen muss (der TÜV hatte damit übrigens kein Problem, er hat es mir sogar nach meinen Wünschen richtig eingestellt).
   Oder dass die Luftdrucksensoren in den originalen LM-Felgen Mist sind (einer war von Anfang an undicht, wurde ausgetauscht; ist auch der Reifen mit dem leichten Standplatten, der sich inzwischen zum Glück weitestgehend herausgefahren hat – raten Sie mal, was die Werkstatt hier machen wollte … ein Wort mit x). Das einzig Gute ist, dass alle vier Sensoren mehr oder weniger die gleiche Abweichung haben, nämlich eine Anzeige von ca. 0.3bar zu wenig. Das in einer freien Werkstatt meines Vertrauens gekaufte Schrader-RDKS nebst Winterfelgen (gleiche Reifendimension wie die Sommerreifen) zeigt genau das an, was die verschiedensten Luftdrucksysteme an den Tankstellen anzeigen.
5. Ich selbst schlage mich gerade mit einer verschleppten Garantie-Reparatur mit der Werkstatt herum. Bereits vor etwas über 2 Jahren, bei der ersten Inspektion des Fahrzeugs, habe ich gesagt, dass aus dem Lenkrad Geräusche kommen. Damals hörte sich das an, als würde man zwei Plastik-Stäbchen aneinander schlagen. Der Mechaniker, der mitgefahren ist, hat das Geräusch ebenfalls gehört. Es hieß, es könnte der Schleifring/Kontaktring sein, die Werkstatt wollte aber nichts machen.
   Nun ja … bei der zweiten Inspektion habe ich wieder darauf hingewiesen, da das Geräusch nervig ist, wenn man auf der Autobahn fährt und das Lenkrad im Millimeterbereich zur Korrektur bewegt. Im Winter 2014/15 kam dann ein fürchterliches Quietschen hinzu. Da wurde dann die „Spule Lenkrad Airbag“ ersetzt, immerhin 30% Kulanz von Opel, 10% von der Werkstatt. Aber – oh Wunder – das Plastikstäbchen-Klackern ist seitdem auch verschwunden.
   Eigentlich möchte ich die rund 255 Euro, die mich der ganze Spaß gekostet hat, wieder haben. Rechtzeitig darauf hingewiesen habe ich, in einem Forum habe ich auch das Verhalten schon damals, wenige Wochen nach der ersten Inspektion, geschildert und gefragt, ob das Klacker-Geräusch noch jemand hat.

Wenn Sie jetzt wegen meiner Ablehnung dieses Updates auf die Idee kommen sollten, dass ich jetzt ggf. irgendwelche Garantieansprüche verlieren könnte, nun, ich denke, da sollten Sie erst einmal noch etwas genauer drüber nachdenken.
Ich schlage mich selbst auch dauernd mit Gutachtern herum und diskutiere über sicherheitsgerichtete Maßnahmen, Rückfallebenen, Redundanzen etc. und muss meine Software entsprechend auslegen. Dabei geht es um Steuersoftware für bodengebundene Fahrzeuge zur Personenbeförderung, die weltweit eingesetzt werden, mit Leistungen im Megawattbereich und Geschwindigkeiten im Bereich von 300-400km/h.

Übrigens, der Opel Meriva, den wir auch noch fahren, bei dem läuft der Motor, bis der Tank leer ist, wenn man ihn einfach eingeschaltet stehen lässt. Genauso wie derzeit beim Ampera.
Gibt es für den Meriva auch ein Software-Update? Vielleicht auch für die Easytronic, damit sie früher in den 5. Gang schaltet, wenn man im Stadtverkehr mit ~50km/h unterwegs ist … das Ding ist nämlich ein Schluckspecht, sogar unseren Sintra mit dem 2.2l Benziner, den wir vor dem Ampera hatten, konnte ich in der Stadt sparsamer fahren als den Meriva.

Ich möchte den Ampera wirklich nicht schlecht machen, ist er auch nicht, denn das Fahrzeugkonzept ist einfach genial. Klar gibt es inzwischen bessere Lösungen, ich würde mir mittlerweile auch einen dreiphasigen Lader und mehr E-Reichweite wünschen. Aber dafür, dass die Technik vor mehr als 5 Jahren entwickelt wurde, ist das echt klasse. Nicht umsonst wird der Ampera von vielen als das zweitbeste E-Fahrzeug nach dem Tesla Model S bezeichnet. Bei der eRuda 2013 (ich nehme dieses Jahr schon das dritte Mal teil) hat der Ampera die Wertung „Alltagstauglichkeit“ in seiner Klasse gewonnen, hat sogar mehr Punkte als das Model S in seiner Klasse erreicht.
Was meiner Ansicht aber nicht passt, ist das Drumherum. Da gibt es noch sehr viel Optimierungspotenzial.


Mit freundlichen Grüßen,

Nachbars Lumpi hat geschrieben:Kommst du nicht auch zu Treffen?

Nachbars Lumpi hat geschrieben:Bringste das Pflichtenheft denn mit nach Ruesselsheim?

Nachbars Lumpi hat geschrieben:Markus soll soll den Wisch einfach mitbringen und dann sehen wir weiter.

Nachbars Lumpi hat geschrieben:Markus soll soll den Wisch einfach mitbringen und dann sehen wir weiter.