ein tolles Forum hier, habe schon viel interessantes lesen können. Ich habe eine sehr theoretische Frage und weiß dass sie schwer zu beantworten ist, deshalb bitte ich um Einschätzungen von erfahrenen Ampera Fahrern. Es geht um eine Schätzung, welche Verbrauchswerte mit dem Ampera auf meiner aktuellen Pendelstrecke möglich wären. Die Strecke ist nicht wirklich ideal für einen seriellen Hybrid und in einfacher Richtung 125 Kilometer lang (15% Überland / 70% BAB / 15% Stadt).
Mein Auto* hat schon einen eher niedrigen Verbrauch, aber ich denke mir dass ich durch taktischen Fahren und geschicktes wechseln der Fahrmodi in einem Ampera noch ein gutes Stück niedriger sein könnte, vielleicht der erste große Denkfehler?!

Ich gehe davon aus dass ich mit einem gebrauchten Ampera noch 30-40 Kilometer rein elektrisch schaffe (natürlich nicht bei Autobahngeschwindkeiten), diese würde ich auf Hin und Zurück (250 Km) natürlich komplett verbrauchen. Per Hold Modus elektrische Reichweite für den richtigen Moment aufsparen, im EV Modus durch den Stadt-Stop-and-Go Verkehr fahren. Bei Gefällen den Berg Modus. Im Normal Modus elektrisch fahren und den Verbrenner erst an günstigen Passagen der Strecke (niedrige Geschwindigkeit, wenig Höhenmeter) einschalten um den optimalsten Zeitpunkt zum Warmfahren des Verbrenners erwischen. Spätestens hier werde ich wahrscheinlich verbessert oder es kommen die ersten großen Einwände...
Ein paar Faktoren die meinen aktuellen Verbrauch stark nach oben drücken:
1. Schnelles Tempo und viele Höhenmeter direkt nach dem Kaltstart. Ich komme nach wenigen hundert Meter schon in eine Tempo 100 Zone und darf mit kaltem Motor erstmal 180 Höhenmeter überwinden (betrifft die Hinfahrt).
2. Höhenmeter auf der Autobahn: Auf meiner Pendelstrecke gibt es drei größere Steigungen mit Gefällen.
3. Stau, Intensiver Stop-and-Go-Verkehr und rote Wellen im Innenstadtverkehr (betrifft eher die Heimfahrt)
Meine aktuellen Verbräuche (einfache Strecke):
1. Optimal (4,2 l/100km): Eher ein Rekordwert, wenn alles glatt läuft. ABER das geht nur Mitternacht, die Temperaturen warm und es war eine reine Hypermiling Fahrt. Fast ausschließlich rechte Spur und mit einem Tempo dass man selbst von Reisebussen überholt wird.
2. Normal (5,6 bis 6,2 l/100km): Wenn ich schon 60 Minuten für die ersten 5 Kilometer von der Innenstadt bis zum Beginn der Autobahn brauche, ruiniert das natürlich meinen gesamten Verbrauchswert der Strecke. Am Ende schaffe ich es aber durch Disziplin und Hypermiling Techniken trotzdem noch bei einem akzeptablen Verbrauch zu landen.
3. Eher schlecht (6,5 l/100km) Wenn der Stadtverkehr quälend ist und ich mich danach dazu verleiten lasse auf der Autobahn etwas schneller zu fahren.
Falls sich jemand fragt wie akkurat die Verbrauchswerte sind, die stimmen sehr gut mit den errechneten Verbräuchen an der Zapfsäule (und Spritmonitor) über ein. Selten mal gibt es Differenzen und der Bordcomputer liegt im Gesamtverbrauch um 0,1 drüber unter drunter.
Mein aktuelles Fahrzeug*:
Ich fahre momentan einen reinen japanischen Verbrenner. Kerndaten: Limousinenform, Bj 2017, Benziner, 1.5 Turbo, 180 PS, Getriebe: CVT, Leergewicht: 1320 KG, Kombinierte Verbräuche NEFZ: 5,7 / WLTP: 6,4, Allwetterreifen. Der errechnete Realverbrauch auf die letzten 50.000 Kilometer ist 6,1 l/100 km. Der Gesamtverbrauch wird durch regelmäßige viele Kurzstrecken bis 15 Kilometer in die Höhe getrieben, was mit dem Ampera dann überwiegend elektrisch möglich wäre.
Zusätzliche Infos:
Ich fahre diese lange Strecke nicht jeden Tag hin und her, es kann aber Wochen geben, wo ich sie mehrmals pro Woche hin und herfahren muss.
Eine Lademöglichkeit wäre Zuhause, an meiner Mietwohnung in Form einer Wallbox vorhanden (bei Sonnenschein sogar kostenlos durch PV). An der Arbeit gibt es keine Parkplätze, an öffentlichen Ladesäulen bezahlt man bei AC etwa 50 Cent pro kWh (keine monatliche Grundgebühr), falls man einen freien Ladepunkt findet.
Danke an alle, die diesen endlos langen Roman bis hier her gelesen haben.
Ich würde mich über ein paar Einschätzungen freuen
Voltec