Das Opel Ampera-Vorteilspaket - eine Ökostrom-Mogelpackung ?

[Tachy]

Durch den Check auf Gaskraftwerke als einzige Alternative zum rein regenerativen Stromeinkauf hat sich als zweiter Anbieter die ESWE Versorgungs AG, Wiesbaden hinzugesellt.

Das magere Ergebnis des Ampera Vorteilspaketes umfasst also nur zwei Anbieter, die unabhängig und auf dem richtigen Weg sind.

Besonders eklatante Anteile von Kernenergie (bis zu 42%!) habe ich besonders hervorgehoben.

[Tachy]

Folgende Email ging heute raus:

To: Peter Blatzheim (Stadtwerke Troisdorf)
CC: Andrea Vogt (Stadtwerke Troisdorf Netz), Hülsdünkers (Stadtwerke Troisdorf Netz), Patrick Munsch (Opel)
Subject: Opel Ampera Vorteilspaket - Herzlichen Glückwunsch!

Sehr geehrte Frau Vogt, sehr geehrter Herr Blatzheim,

ich bin der Administrator des inoffiziellen Forums für den Opel Ampera.
In unserer Community sind viele Opel "ePioniere" vertreten, die sich den
Opel Ampera sehr früh bestellt haben und so Kontakt untereinander halten.

Wir haben das von Opel initiierte "Opel Ampera Vorteilspaket"
analysiert, um herauszufinden, ob die darin enthaltenen Unternehmen
wirklich hinter 100% Ökostrom stehen und nicht nur Ökostrom-Tarife im
Greenwashing anbieten. Dabei haben wir die selben Kriterien angesetzt
wie seinerzeit die Stiftung Warentest oder Greenpeace, die auch auf der
Seite

http://www.atomausstieg-selber-machen.d ... ieter.html

genau dokumentiert sind.

Das Ergebnis war leider erschreckend. Nur ein Versorger (Sie) bieten im
Rahmen des "Opel Ampera Vorteilspaketes" unternehmensweit 100% Ökostrom
an und ein zweiter Versorger hat noch 30% Strom aus Gas-Kraft-Wärmekopplungsanlagen
im Portfolio:

viewtopic.php?f=25&t=31

Ich muss also einen Glückwunsch an Ihre Entscheidung aussprechen, seit
2010 unternehmensweit ausschließlich Ökostrom anzubieten.

Wir können Sie deshalb als einzigen auf der Liste wirklich
uneingeschränkt weiterempfehlen.


Mit freundlichen Grüßen,

Johannes Güntert
[...]

Opel Ampera Forum
Administration
http://www.opel-ampera-forum.de

Gruß,

Johannes

[Tachy]

Hey Johannes,
ersteinmal danke für deine Arbeit. Dazu sage ich nur Auweia werden wir für blöd verkauft !?

Und nun das schöne die Stadtwerke Troisdorf bieten jetzt auch ausserhalb der Stadtgrenzen den Stromanbietern Parole mit "TroStrom Überall".

Und was meinst du wo ich jetzt zukünftig (ab Dezember) mein Strom herbekomme ? :-)
Richtig, obwohl ich 324 KM von den Troisdorf Stadtwerken entfernt wohne, beliefern Sie mich :-)

Ich kann jeden nur das gleiche empfehlen, nur so können wir die Greenwashing-Anbietern die Nahrung nehmen.

Nochmals Danke
Rikarda Ampera

Hallo Rikarda,

sehr gut! Opel bekommt es im Moment ziemlich "um die Ohren gehauen". Googelt man nach "Ampera Vorteilspaket" oder "Opel Ampera Vorteilspaket", rangiert dieser Thread schon auf Platz 4. Beim Beitrag im Greenmotorsblog, der als erstes kommt, ist der Kommentar mit dem Link auch schon drin :)

.....ich liebe das Internet :)

[schneeflocke]

Hallo Johannes,
vielen Dank für Deine Mühe. Sicherlich muss auf diese Missstände aufmerksam gemacht werden.
Ich möchte aber hin zufügen das es zertifzierte Ökostromanbieter gibt.
Zum anderen hat die ENBW eine Tochtergesellschaft gegründet Naturenergie+ die ihren Strom zu 100% aus dem Wasserkraftwerk Rheinfelden bezieht. Leider weist dieser Thread hier nirgendwo darauf hin.
Desweiteren muss auch der Emmissionsausstosses bei der Herrstellung eines solchen Fahrzeuges mit in die betracht gezogen werden.

Emissionswert Herstellung + Emissionswert bei Fahrt = Umwelteigenschaften

Ich habe beim RX auch immer gelaubt ich fahre umweltfreundlicher, weil ich weniger Sprit verbrauche als andere SUV in dieser Klasse.
Ein vergleich der Emissionswerte zwischen der Herstellung eines Autos mit Lithium Ionen Akku und herkömmlichen Fahrzeugen belehrte mich das eines besseren.
Gemessen am Emissionsausstoss bei der Produktion eines solchen Akkus relativiert sich der Wert erst nach min. 5Jahren!

Von daher ist es in meinen Augen, eine Augenwischerei dem Käufer glaubhaft zu machen wie Umweltfreundlich er sich verhält wenn er ein Auto mit Stromaggregat kauft.

[Martin]

Hallo Schneeflocke,

die Herstellung des Fahrzeuges spielt kaum noch eine Rolle.
Der wesentliche Teil der Emmisionen entsteht während des Autolebens... .
Zu mindest wenn der Artikel hier korrekt ist... :)

http://www.greengear.de/oekobilanz-lith ... obilitaet/

[Tachy]

Ihr habt beide prinzipiell Recht mit dem Co2-Ausstoß für die Herstellung eines Autos.

Aber ein wichtiger Punkt wurde vergessen:

Die Industrie bezieht ihren Strom ebenfalls aus dem Stromnetz, damit ist der CO2-Ausstoß des Strommixes ausschlaggebend. Wenn aber die Energiewende eingeleitet werden soll und wird, dann sinkt durch einen stetig steigenden Anteil regenerativ produzierter Energie der Gesamt-CO2-Ausstoß und damit der CO2-Ausstoß im gesamten Strommix laufend. Der CO2-Ausstoß für die Herstellungsenergie sinkt also ebenfalls.

@Schneeflocke:
Bei der Zertifizierung liegt genau das Dilemma - und Du hast das richtige Beispiel angeführt. Die 100%ige EnBW-Tochter wurde nur deshalb gegründet, um über EnBW den Kunden Ökostrom anbieten zu können. Das Gemeine an der Sache ist, dass der Tochterkonzern vermeintlich 100% Ökostrom "einkauft". Hier liegt das Problem in der Abhängigkeit von EnBW. Das Geld der Kunden fließt letztendlich in den Mutterkonzern. EnBW erreicht damit mit Naturenergie das Ziel, den Konzern grün zu waschen. EnBW hält nicht zuletzt 17% Anteil am AKW Fessenheim, das 11 km von mir entfernt liegt.

Aus diesem Grund kann mir Naturenergie Rheinfelden gestohlen bleiben.

Ein Stromkunde versetzt der Atom- und Kohleindustrie nur dann einen empfindlichen Schlag, wenn er einen _unabhängigen_ Stromanbieter wählt, der auch nur 100% Ökostrom auf dem Markt einkauft. Das Geld bleibt in diesem Unternehmen, das damit Netze von den vier großen Unternehmen zurückkauft und wirklich in eigene Windkraft, Solar- und Wasserkraftanlagen investiert, um damit den Anteil regenerativen Stroms im Strommix massiv zu erhöhen.

Welche Anbieter das sind, habe ich ausführlich dokumentiert.

Atomstromkonzerne wie RWE dagegen nehmen das Geld ihrer Kunden und den angeschlossenen "Ökostromanbietern" in die Hand und bauen beispielsweise in England sechs AKWs:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 03,00.html

Das kann es wirklich nicht sein!

Lasst Euch nicht verarschen!

[schneeflocke]

Ich denke das bei Ökostom jeder eine andere Ideologie verfolgt.
Die Kernkraftwerke werden in D abgeschaltet das ist FAKT! und das ist auch gut so.
Was ich nun nicht gut finde ist, Ökostrom Anbieter zu wählen die ihren Strom aus dem Ausland beziehen wie z.b. Lichtblick (zu 80% aus Norwegischen Wasserkraftwerken).
Wenn wir hier in D nicht die ansässigen Anbieter Unterstützen in ihren ÖKOstrom Projekten haben wir nach der Abschaltung der Kernkraftwerke ein echtes Problem, wir sind vom Ausland abhängig und die Energie wird noch teurer.
Fessenheim ist ein französisches Kernkraftwerk an der die ENBW beteiligt ist, warum wohl? Um die deutschen Energiepreise kontrollieren zu können, sonst würden die Franzosen ja jeden Preis verlangen und der dürfte um einiges höher sein als bei uns der momentane Energiepreis. Von daher sehe ich es als leghitim sich in ausländische AKW's ein zu kaufen (rein aus wirtschaftlicher Sicht!).

Seit die Diskussion um die Abschaltung der Kernkraftwerke im Gange ist, sollte sich jeder auch fragen und was dann? Es war logisch das die Anbieter nun ihren Strom aus dem Ausland beziehen müssen und das zu einem teuren Preis.
Szenario:
In D gibt es kein einziges Kernkraftwerk mehr, Windkraft, Solar und Wasserkraft reichen im Moment noch nicht aus um den Strombedarf in D zu decken. Strom vom eigenen Dach gibt es leider noch nicht in D. Alle Photovoltaikanlagen speißen den Strom bei bei ENBW und CO ein! Die Technik läßt es im Moment leider noch nicht zu 100% erzeugten Strom auch ein zu speisen, aber einer bestimmten einspeisungsmenge wird die Anlage abgeschaltet.
Solaranlagen haben nichts mir Stromerzeugung zu tun sondern sind reine Warmwasseranlagen.

Ich habe auch lange überlegt wo ich nun meinen Ökostrom kaufe, was mich dabei ärgerte war das er einiges teurer ist. Wenn ich dann noch mitbekomme das gerade Lichtblick Strom aus Norwegen bezieht und der Strom in Norwegen um einiges günstiger ist (48.75øre/kwh das sind ca. 0,063€)
In Norwegen würde ich für meinen Stromverbrauch ca. 265€ im Jahr zahlen, kaufe ich nun bei Lichtblick müsste ich 1100€ zahlen, sorry da kann ich nur sagen irgendwo sitzt einer der durch meine Kohle fett wird.

Was ich damit sagen will ÖKO Strom ist nicht gleich ÖKO Strom, den Volkswirtschaftlichen Aspekt sollte man dabei auch nicht ausser acht lassen.

Doch damit nicht genug. Denn das LichtBlick-ZuhauseKraftwerk erzeugt nicht nur Wärme, sondern auch sauberen Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. LichtBlick vernetzt viele kleine ZuhauseKraftwerke und bündelt den Strom. Wie ein Heringsschwarm bilden viele dezentrale ZuhauseKraftwerke eine intelligente Einheit und produzieren SchwarmStrom. Ihr Vorteil: Sie profitieren von der Stromproduktion in Ihrem Heizungskeller.

Sie schließen mit LichtBlick einen Wärmeliefervertrag ab. Wir installieren das LichtBlick-ZuhauseKraftwerk in Ihrem Gebäude und kümmern uns um die Erdgaslieferung, die Stromeinspeisung und die Wartung. Das ZuhauseKraftwerk bleibt Eigentum von LichtBlick.

Sorry und dafür das ich Strom produzieren soll ich dann auch noch 1100€ im Monat dafür zahlen, geht ja mal gar nicht.

Ich finde es gut das in D die AKW Anlagen abgeschaltet werden, so war die Katastrophe in Japan wenigstens zu etwas gut, es rüttelte unsere Politiker wach.
Aber was ist mir unseren nachbarn? Frankreich, Schweiz (und die bauen im Moment sogar ein AKW in 80km Luftlinie von mir weg), Tschechien und so weiter haben kein Atomausstiegsprogramm und das ist für mich das dilemma.
Wir kaufen hier für teures Geld Ökostrom, und die Nachbarländer AKW's fliegen uns um die Ohren.
Das ganze macht doch nur einen Sinn wenn "alle" nationen ihre AKW's abschalten.
Und ich bin ein wenig Stolz darauf das wir deutschen den Anfang machen, vielleicht gelingt es uns, unseren nachbarn zu zeigen das es auch ohne AKW's geht, das kann aber nur funktionieren wenn man auch deutsche Stromanbieter in ihren Ökotromprojekten unterstützt, auch wenn sie im "moment noch" AKW's betreiben. Dank der deutschen Gesetzgebung müssen diese in Ökostrom investieren.
Alles andere sind wirtschaftliche Aspekte die man emotionslos mit betrachten sollte.

[schneeflocke]

Atomstromkonzerne wie RWE dagegen nehmen das Geld ihrer Kunden und den angeschlossenen "Ökostromanbietern" in die Hand und bauen beispielsweise in England sechs AKWs:
Lasst Euch nicht verarschen!

Aus dem Bericht geht nicht hervor das dafür ÖKOstrom Gelder verwendet werden! das ist deine Interpretation.
darin steht auch das die 6 AKW's nur geplant waren und nicht beschlossen sind.
Deweiteren geht daraus hervor das diese Pläne aus der Zeit stammen "vor" dem Atomausstiegsprogramm in D!

[Tachy]

Atomstromkonzerne wie RWE dagegen nehmen das Geld ihrer Kunden und den angeschlossenen "Ökostromanbietern" in die Hand und bauen beispielsweise in England sechs AKWs:
Lasst Euch nicht verarschen!

Aus dem Bericht geht nicht hervor das dafür ÖKOstrom Gelder verwendet werden! das ist deine Interpretation.
darin steht auch das die 6 AKW's nur geplant waren und nicht beschlossen sind.
Deweiteren geht daraus hervor das diese Pläne aus der Zeit stammen "vor" dem Atomausstiegsprogramm in D!

Wenn Du Geld bei Deiner Bank anlegst, weißt Du, wie sie es genau verwendet? Ich nicht... Bestimmte Banken haben es trotzdem in USA und Griechenland verzockt.

Auch wenn die Pläne älter sind: RWE hat schon vor dem Atomausstiegsprogramm die Kunden massiv das Blaue vom Himmel vorgelogen, ich muss nur an die RWE-Werbung mit dem Energieriesen denken.

Hat Großbritannien ein Atomausstiegsprogramm? Nein, deswegen will RWE auch da investieren. Nur verschenkt dieser Konzern damit sowieso seit Jahren seine Glaubwürdigkeit. Die Meinung seines Vorstandsvorsitzenden vertritt im Übrigen eine ganz klare Sprache.

Egal - nicht zuletzt deswegen haben die Trägerverbände von "Atomausstieg selber machen" die Kriterien festgelegt, worauf es bei einem echten Ökostromanbieter wirklich ankommt:

http://www.atomausstieg-selber-machen.d ... ieter.html

Diese Kriterien sind bei der Bewertung des Vorteilspaketes angesetzt worden.

Nur wir Bürger haben es in der Hand, die Energiewende wirklich herbeizuführen, indem wir unser Geld richtig verteilen, selbst in dezentrale Anlagen investieren und die Wertschöpfung aus Energie auf die regionale Ebene zurückholen. Regenerativ erzeugte Energie hat den selben Stellenwert wie Rohstoffe! Der Geschäftsführer der Stadtwerke meines Wohnortes (Müllheim/Staufen "Alemannenenergie") war übrigens früher bei EnBW/Naturenergie beschäftigt und hat aus genau diesem Grund, etwas zu bewegen, dieses regionale Unternehmen gegründet, das auch genau diese strengen Kriterien eines Ökostromanbieters erfüllt. Sein Ziel ist es, die Netze rückzukaufen und das Markgräflerland mit Bürgerenergieanlagen (PV, Wind und Speichertechnologie) weitgegend autark zu machen.

Zur Einspeisung: PV-Anlagen speisen in das Netz des Betreibers ein. Gehört das Netz wieder einem regionalen Anbieter, kann der den Strom weiterverteilen und muss ihn nur ausnahmsweise in Fremdnetze verkaufen. Außerdem kommt mein Strom für den Ampera sehr wohl von meinem eigenen Hausdach, zumindest wenn er hier in der Sonne steht - meine Laderegelung wird dann automatisch anspringen, wenn meine Anlage Leistung bringt (übrigens bis ca. 6 kW, der Ampera zieht 3 kW). Das nennt man Eigenverbrauchsregelung, wird sogar extra vergütet.

[Tachy]

....ähm übrigens: Deine Signatur sagt eigentlich genau das aus, was der einzelne Bürger machen sollte: Sich nicht auf Konzerne verlassen, sondern die Sache selbst in die Hand nehmen.