Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrzeuge

Pressemitteilungen über den Ampera und den Volt
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mainhattan
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Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrzeuge

Beitrag von mainhattan »

(Quelle: Dow Jones Nachrichtendienst)

GM setzt Produktion des Elektroautos Chevy Volt aus


Von Anne Steele

NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Autokonzern General Motors muss den schwachen Absatzzahlen seines Elektroautos Chevrolet Volt Tribut zollen. GM hat nun beschlossen, die Produktion des aktuellen Modells zu stoppen, um Lagerbestände zu reduzieren - die Produktion aus sieben Monaten ist noch nicht verkauft - und um die Fertigung der nächsten Generation der Plug-In-Hybrid-Limousine vorzubereiten.

Der erste Volt kam 2010 mit hohen Erwartungen in die Autohäuser, doch angesichts der niedrigen Benzinpreise und besserer Elektromodelle von Wettbewerbern blieben die Absätze verhalten. GM hat bisher rund 70.000 Volts verkauft, weit unter den ursprünglichen konzerneigenen Prognosen.

Die Produktion des derzeitigen Modells, das in den USA ohne Berücksichtigung von Steuervorteilen ab 34.000 Dollar zu haben ist, wird Anfang Mai auslaufen, wie der Autobauer aus Detroit mitteilte. Es wird durch das 2016er-Modell ersetzt, das ein geschmeidigeres Design aufweist und mit einer elektrischen Ladung bis zu 50 Meilen weit kommt. Die Produktion der zweiten Volt-Generation startet gegen Ende des Sommers.

Im ersten Quartal ist der Absatz in den USA weit hinter dem des Konkurrenzmodells Nissan Leaf zurückgeblieben. GM verkaufte in den drei Monaten 1.874 Volts. So viele Einheiten verkauft der Konzern von seinem Pickup-Truck Silverado an einem Tag. Der Leaf von Nissan kam auf 4.085 Stück. Auf Basis der März-Zahlen reichen die Lagerbestände des Volt noch 210 Tage oder bis Ende November, wie aus den Daten des Marktforschers Autodata hervorgeht.

Das Interesse der Kunden an dem Volt wiederzubeleben, der mit einer Batterie und einem kleinen Verbrennungsmotor ausgestattet ist, hat bei GM laut Analysten höchste Priorität, bevor die vollelektrische Bolt-Limousine auf den Markt kommt. Die Entwicklung des Volt hat mehr als eine Milliarde Dollar gekostet, aber bei weitem nicht so viel Wirbel ausgelöst wie Tesla mit den Luxus-Elektroauto Model S oder Toyota mit der Prius-Baureihe.

Die bei GM für Elektrofahrzeuge zuständige Chefingenieurin Pam Fletcher sagte, der Autobauer strebe an, dass der kommende 2016er Volt von den Kunden mehr als normales Auto und weniger als Spezialfahrzeug angesehen wird. "In diesem Fall ist 'Mainstream' kein schlechter Begriff", sagte sie jüngst in einem Interview.

Chevrolet-Manager halten engen Kontakt zu den ersten Volt-Käufern und befragen sie etwa zur Qualität, zur Leistung und zum Design ihres Autos. Was man dabei laut Fletcher gelernt hat: "Die Leute wollen kein wissenschaftliches Experiment".

So hat etwa der New Yorker Neurologe Lyle Dennis, der über seinen unabhängigen Blog gm-volt.com als Verfechter des Autos populär wurde, seinen Volt - der achte, der überhaupt vom Band gelaufen ist - nach einem Jahr gegen einen Ford C-Max Hybrid eingetauscht, in dem seine fünfköpfige Familie besser Platz fand. In einem Interview sagte Dennis jüngst, das er die Anschaffung eines 2016er Volt plane, der einen größeren Innenraum hat.

An der Vermarktungsstrategie für den Volt der nächsten Generation werde noch gefeilt, sagte Chevrolet-Marketingchef Steve Majoros. GM wolle auf die Verwirrung um ein batteriebetrieben Auto eingehen, das außerdem einen Verbrennungsmotor besitzt. Die Händler würden "erhebliche Unterstützung" bei der Vermarktung des 2016er Modells erhalten.

Die Strategie beinhalte, dass die Kunden besser durch soziale Medien informiert und die Verkäufer stärker dafür begeistert würden, das Auto an den Mann zu bringen. Bei niedrigen Benzinpreisen um 2 Dollar je Gallone konzentrierten sich die meisten Chevrolet-Autohäuser derzeit eher darauf, renditestärkere Pickup-Trucks und SUVs zu verkaufen, sagte Majoros. Weniger beliebte und profitable Kleinwagen seien auf der Prioritätenliste der Händler weit nach unten gerutscht.

Brett Hedrick, Besitzer des Autohauses Hedrick's Chevrolet im kalifornischen Clovis, befürwortet eine größere Unterstützung seitens des GM-Konzerns für den Volt. Er sagte aber auch, dass Elektroautos erst gut laufen würden, wenn sie sich finanziell lohnten. Wenn Benzinpreise nach unten gingen, sei den Kunden die Notwendigkeit zum Energiesparen nicht so sehr bewusst.

Hedrick sagte, seine derzeitige Herausforderung bestünde darin, die Volt-Lagerbestände in seinem Autohaus abzuverkaufen, bevor das neue Modell auf den Markt kommt. Dafür erhofft er sich Unterstützung von GM.

Chelsea Sexton, eine Verfechterin von Elektroautos aus Los Angeles, sagte, GM habe eine Riesenwelle um den Start des ersten Volt gemacht, dann aber Boden gegenüber vollelektrischen Autos anderer Hersteller verloren. GM habe sich zu wenig um die Enthusiasten gekümmert, die Gespräche mir ihr selbst und anderen seien abgeebbt. So sei nicht zu erkennen, wo die Reise langfristig hingehe.

Händler sagen, dass GM sich mit Elektroautos in den Köpfen der Kunden festsetzen muss. "Wir sind in diesem Bereich einfach nicht präsent", sagte Jamaal McCoy von Findlay Chevrolet in Las Vegas. "Wenn jemand an ein Elektroauto denkt, dann nicht an Chevrolet. Er denkt an Toyota oder Tesla."
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he2lmuth
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von he2lmuth »

Der Nächste bis zu 50 Meilen? Toll :lol:
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mainhattan
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von mainhattan »

Die Verantwortlichen bei GM gehören eigentlich aus dem Palast gejagt. :lol:

Da haben die Amis 7 Monate auf Halde produziert. Und nun?

Wenn doch jemand ernsthaft mit der Fahrzeugart liebäugelt, weshalb sollte sich einer denn einen Volt hinstellen, wenn im Juli die Serienfertigung des Nachfolgers losgeht? Das funktioniert doch nur, wenn man mindestens 25% Nachlass auf den Listenpreis gibt. Also rund 8500 Dollis und die Tax. Selbst für 25.500 Euro (so denn der Ampera überhaupt nochmal produziert wird, was äußerst unwahrscheinlich ist) würde ich mir nochmal einen bestellen und den dann auf Dauer konservieren und einlagern. Aber das Ersatzdilemma wird sicher nicht besser :roll:

Hätte ich da was zu entscheiden gehabt, hätte ich den Volt weiter in Europa über die Schiene Corvette, Camaro etc. vertrieben. Jetzt sitzen die vermutlich auf hunderten von Fahrzeugen....!
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Simplicissimus
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von Simplicissimus »

mainhattan hat geschrieben:Hätte ich da was zu entscheiden gehabt, hätte ich den Volt weiter in Europa über die Schiene Corvette, Camaro etc. vertrieben. Jetzt sitzen die vermutlich auf hunderten von Fahrzeugen....!
Meines Erachtens war das Konzept der "vollen Hütte" bei einem E-Fahrzeug mit Range Extender sowieso insgesamt etwas unglücklich. GM hätte vermutlich besser den Opel Speedster oder einen Wagen im Stil des Opel Geneve auf zum Preis des Ampera auf die Beine gestellt, dann wären das Fahrzeuge gewesen, die all jene Käufer bedient hätten, die vom Tesla träumen, ihn aber nicht bezahlen könnten! :?

Der Elektromotor des Ampera ist absolut faszinierend - geradezu süchtig machend! Aber das viele unnötige Gewicht vom Ampera nimmt ihm meines Erachtens viel von der Wirkung die er haben könnte! :? Das Problem bei GM ist: Es gibt da viele alte Männer mit viel Einfluss, die in ihren Strurm- und Drangjahren viel bewegt haben, aber immer noch dieser Zeit nachhängen, obwohl mittlerweile über 40 Jahre ins Land gegangen sind - beispielsweise Bob Lutz wäre so ein einflussreicher Anhänger des Vergangenen. :?

Naja, ich gehe davon aus, dass Opel das Know-how das in den Ampera geflossen ist, wohl in anderen E-Mobility-Projekten nutzen wird. Aber ich glaube, der Ampera ist schon weit mehr Vergangenheit als Gegenwart oder gar Zukunft! :o
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von georgk111 »

Eigentlich wären die sinkenden Benzinpreise geradezu prädestiniert Leuten, welche noch vor einem reinen E-Fahrzeug zurückschrecken einen Hybriden mit "echten" E-Fahreigenschaften zu präsentieren. Aber wahrscheinlich kaufen die einen Prius - "ist ja auch ein bisserl elektrisch" - und 2. macht der Benzinpreis in den USA gerade mal nix aus. Und 3. will in Europa ja eher ein Benziner verkauft werden - Schade.
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he2lmuth
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von he2lmuth »

Liter hier 50 cent, Dollar wie Euro :lol:
L.G. Hellmuth

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Simplicissimus
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von Simplicissimus »

Seit ich letzten Donnerstag bei der Abholung des Ampera von der Autobahn gekommen bin, habe ich noch keinen Tropfen Benzin verbraucht! :D Die Möglichkeiten des Ampera passen derart gut zu meinen alltäglichen Anforderungen, dass es schon fast beängstigend ist! :o

Seltsamerweise sind meine Nachbarn weniger von den Antriebsmöglichkeiten, als viel mehr von dem Aussehen des Ampera angetan! :o Aber mittlerweile haben sie glaub ich kapiert, dass man den Wagen auf Kurzstrecken wie ein E-Auto, und auf Langstrecken wie einen Benziner nutzen kann. Es kann nur noch Wochen dauern, bis sie auf die Vorteile eines solchen Konzepts kommen! ;-)

Mittlerweile bin ich alt genug um zu wissen, dass Missionierungen nichts bringen. Wer nicht verstehen will, der versteht auch nicht! :( Wer fragt kann gerne mal mitfahren, aber ich gehe damit nicht missionieren.

Die Länder in Europa kann man glaub ich gar nicht so über einen Kamm scheren. In Ländern ohne Kfz-Industrie und ohne Kfz-Zulieferer werden E-Autos doch teilweise recht massiv gefördert. Dummerweise hat Deutschland Kfz-Hersteller und Zulieferer, die extrem vom Verbrennungsmotor abhängig sind. Da sich die bundesdeutschen Regierungspolitiker nur allzu gerne präsentieren ... und zwar als des Lobbyisten Hartgeldnu ... ach egal! ;) Jedenfalls kann man den verschlafenen E-Mobility-Trend in Deutschland als eine schädliche Wirkung des modernen Wirtschaftslobbyismus bezeichnen! :?

Wenn ich mir überlege, wieviel Spaß das elektrisch Autofahren macht, und wie billig es ist (abgesehen von der Anschaffung des E-Mobils), dann kann ich die Ängste der Zulieferer durchaus verstehen. Aber deshalb vorsätzlich notwendige Entwicklungen aufhalten? Ich weiß ja nicht! :-o
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von Michel-2014 »

Du hast es gut erfasst. Ich sehe das im großen und ganze ähnlich wie Du.
Kleiner Stromer ;-)
Hartmut49
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von Hartmut49 »

Ja Hallo,
ich war jetzt auf der Hannover Messe
Das einzige EAuto ( Plug in Hybrid) der dem Ampera /Volt das Wasser reichen kann , ist der i 3
Doch leider kann an beiden E Fahrzeugen keine AKH für den Hängerbetrieb verbaut werden.
Die anderen beiden Plug in Hybriden, die für mich für einen Hängerbetrieb in Frage kommen ,
sind der Outländer, oder der ETG Golf
Doch leider bei beiden Typen viel Verbrenner PS, ---- und wenige Elektrischen PS !!

Wenn dann noch wenigstens die Elektrische Reichweite, etwas mehr wäre !!
Warum, bauen die alle, nur solche "Krücken"
Gruß,
Hartmut
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Re: Produktionsstopp VOLT - Abverkauf von 7-Monatslagerfahrz

Beitrag von Simplicissimus »

Moin,

aus politischen Gründen boykottiere ich us-amerikanische Produkte wo immer das möglich ist. Deshalb hatte ich mich natürlich auch nach Alternativen zum Ampera umgesehen. Europa (außer Frankreich - ich mag die Ergebnisse nicht, die bei französischen Konstrukteuren herauskommen), Asien, Afrika, Australien - das Herkunftsland wäre mir quasi egal. Aber: Es gibt keine Alternative, die mein Anforderungsprofil auch nur annähernd so gut trifft wie der Ampera (wenn man mal die GM-Modelle auf Volt-Basis außer Acht lässt). Also wurde es eben ein Ampera ... :)

... wobei es mir lieber gewesen wäre, wenn der Ampera in Bochum gebaut worden wäre! 8-)

Bis dann,
Thorsten
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