Off Topic: Hausheitzung

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Albert
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Off Topic: Hausheitzung

Beitrag von Albert »

Halolo, mal wieder ein Thema das nichts mit den Ampera zu tun hatt, aber in Ökologischer hinsicht teilweise Relavant ist.

Für welche Heitzung würdet Ihr euch bei einem Neubau ( Einfamileienwohnhaus ) entscheiden ?

- Pelletsheiztung

- Luftwärmepumpe mit unterstützumg eines Wohnzimmer Pelletsoffens

- Wärmepumpe mit Flächenkolektor

- Wärmepumpe mit Tiefenbohrung ( höchstwarscheinlich zu Teuer in der Anschaffung )

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Im augenblick tendire ich zur Luftwärmepumpe mit unterstützng eines Wohnzimmer Pelletsoffens da ich warscheinlich ohne Keller baue..., was meint Ihr ?
frosch411
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Re: Off Topic: Hausheitzung

Beitrag von frosch411 »

WIr haben eine Luftwärmepumpe und sind sehr zufrieden. Ohne Keller? Aufpassen auf Geräuschentwicklung, Luftwärmepumpen sind nicht ganz leise. Mit Außengerät kann es bei ungünstiger Aufstellung zu Problemen mit den Nachbarn kommen (auch wenn gute Geräte schon sehr leise sind), Geräte ohne Aussengerät gehören in den Keller, sonst wird es im Haus zu laut.

Die Wärmepumpe arbeitet bis in deutliche Minusgrade Aussentemperatur sehr effizient und gerade im Sommer macht sie fast umsonst Warmwasser (so dass eine Solaranlage für Warmwasser keinen weiteren Vorteil bringt, lieber die Dachfläche für Stromerzeugung nutzen, was dem Ampera auch gefällt).
Nur wenn es sehr kalt ist (je nach Luftfeuchtigkeit ab -5 bis -15 Grad) rennt der Stromzähler dann schnell. Allerdings ist in extrem kalten Wintertagen meist der Himmel klar, so dass am Tag genug Sonne einstrahlt, so dass bei gut gedämmtem Haus (GRUNDVORRAUSSETZUNG neben Flächenhezing/Fußbodenheizung für effiziente Wärmepumpennutzung) tagsüber auch in strengen Wintertagen nicht so viel Strom benötigt wird und nachts ist der Wärmepumpentarif eh günstiger. Aber auch bei strengen Wintern ist so eine Wärmepumpe recht günstig im Unterhalt und es lohnt sich im EFH nicht, mit einer Tiefenbohrung oder Flächenheizung noch ein paar kWh zu sparen (für die zigtausend Euro zusätzlich kann ich viel Luft durch die Wärmepumpe blasen).

Pelletsofen im Wohnzimmer? Warum nicht einen klassischen Holzofen? Das Holz kann selbst geschlagen werden (gut, an den Ampera kann kein Anhänger für den Holztransport angehängt werden) und die Pellets werden schon lange nicht mehr nur aus Abfall produziert.
Albert
111 kW - voll elektrisch
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Re: Off Topic: Hausheitzung

Beitrag von Albert »

@frosch411:

Vielen Dank für die ausführlichen Infos!

Das mit dem Keller steht noch nicht fest, da bin ich noch in der Planungsphase... ( wie laut ist denn solch eine Indoor Luftwärmepumpe ? Meinst du nicht das eine schallschutztüre reichen würde ? )

Der Pelletsofen sollte ja nur für die überbrückungstage und für die von dir angesprochenen -15° C sein. Pettets wegen den von dir angesprochenen fehlenden Anhängemöglichkeiten des Amperas, und aus Kompfortgründen ( Automatische zufuhr in den Ofen, "mal schnell in den Baumarkt fahrn und Pellets nachkaufen")

Das Haus würde ich natürlich so gut wie meine Finanziellen mittel (mal mit der Bank sprechen) zulassen wird dämmen, soll ja so Effizent wie möglich gestaltet werden :)

Der Tip auf die Warmwassersolargewinnung is gut, habe ja vor ne Pholtopholtiakanlage zur Eigenstromnutzung (und rest einspeisung) zu nutzen...

Vielen Dank erstmal für deine Tips... von welchem Hersteller ist deine Heitzung ?
sonixdan
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Re: Off Topic: Hausheitzung

Beitrag von sonixdan »

Eine Luft-Wärmepumpe würde ich nur bei einem sehr gut isolierten Haus empfehlen (in der Schweiz wäre das Minergie oder noch besser Minergie P, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Minergie).

Grund: Luft-Wärmepumpen haben bei sehr tiefen Temperaturen einen schlechten Wirkungsgrad, weil die Temperaturdifferenz zwischen der Luft und dem Heizwasser dann sehr hoch ist. Zum Beispiel von -15° Luft zu +35° Wassertemperatur. Bei einer Tiefenbohrung hat man dieses Problem nicht, weil die Temperatur im Boden ab einer bestimmten Tiefe sehr konstant ist.

Daher mache ich mein Heisswasser nicht mit der Wärmepumpe. Die Temperaturdifferenz von der Aussenluft zu ca. 60° Heisswasser wäre einfach viel zu hoch und der Wirkungsgrad damit viel zu schlecht.

Ich heize mit einer Luft-Wärmepumpe mein Haus (ca. 1'000 m3). Dabei ist die Wärmepumpe nur etwa so gross wie ein grosser Reisekoffer und zieht lediglich 1'500 Watt. Meine Wärmepumpe hat bei minus 20° Lufttemperatur noch einen Wirkungsgrad von 1:2. Das heisst, mit den 1'500 Watt an Strom macht sie 3'000 Watt Wärmeleistung. Aber je höher die Lufttemperatur ist, umso höher ist die Wärmeleistung. Da man aber bei tiefen Temperaturen am meisten Wärmeleistung benötigt, sollte man die benötigte Wärmeleistung auf dieses Szenario auslegen.

Da das Haus sehr gut isoliert ist und eine kontrollierte Lüftung hat, reicht eine so kleine Luft-Wärmepumpe vollends aus. Und diese kleinen Anlagen sind auch nicht sehr laut. Wichtig ist, dass sie auf einer Unterlage aus Schaumgummi stehen (so dass die Vibrationen nicht auf den Boden übertragen werden) und dass sie nicht direkt auf ein Schalfzimmer eines Nachbarhauses zeigen.

Ich hoffe, ich habe das alles mehr oder weniger verständlich erklärt und die Fachbegriffe einigermassen korrekt angewendet ;-)
Tachy
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Re: Off Topic: Hausheitzung

Beitrag von Tachy »

Grundsätzlich gilt:

- Wärmepumpentechnik (egal welche) lohnt nur bei niedrigen Vorlauftemperaturen, d.h. mit großen Flächenheizungen (Fußboden oder Wandfläche) und gleichzeitiger guter Isolierung des Hauses. In Gegenden mit tiefen Temperaturen (im Winter meist unter 10 Grad) sind ferner Luftwärmepumpen nicht zu empfehlen, weil die Leistungszahl der Wärmepumpe dann zu schlecht ist. Eine Erdwärmepumpe ist dann vorzuziehen. Mit Luftwärmepumpen kann in einem strengen Winter, wenn gerade besonders viel Wärmeenergie nötig ist, schnell eine Stromheizung daraus werden, also Vorsicht!

- Radiatoren brauchen höhere Vorlauftemperaturen, dann sollte man auf Pellets zurückgreifen. (z.B. bei Altbausanierungen)

- Bei Kachel- oder Standöfen sollte man gleich einen Scheitholzofen nehmen, die Brennstoffversorgung ist einacher und es sieht gut aus.
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